24.4.13

Was gegen Liebe zur Natur spricht

"Erziehen sie Ihre Kinder nicht zu Naturliebhabern.

 Wenn Sie Ihrem Kind beibringen, die Einsamkeit der unberührten Wildnis zu lieben, so wird es etwas lieben, das es immer seltener geben wird. Sie erhöhen dadurch die Chance, dass Ihr Kind unglücklich wird, weil es das, was es sich wünscht, nicht mehr finden wird in einer Welt mit acht Milliarden Einwohnern und einem im Vergleich zu heute doppelt so hohen Bruttoinlandsprodukt. Die neue Generation lernt besser von Anfang an, im pulsierenden Leben der Megastädte zu Frieden, Ruhe und Zufriedenheit zu finden und bei endloser Musikuntermalung in den Ohren."
Jorgen Randers: 2052.Der neue Bericht an den Club of Rome, S.383-84

Der Ratschlag, den Randers hier gibt, soll provozieren und doch ist er ernst gemeint. Denn das, was er an Beruhigendem über 2052 mitzuteilen hat, hört sich so an:
"Die negativen Auswirkungen werden erheblich sein – aber nicht katastrophal, zumindest nicht vor 2052. Es gibt dann mehr Dürren, Hochwasser, Extremwetterereignisse und Insektenplagen. Der Meeresspiegel ist um 0,3 Meter gestiegen, das Sommereis der Arktis ist verschwunden und das neue Wetter belastet Landwirte und Urlauber gleichermaßen. Ökosysteme sind einige 100 km in Richtung der Pole gewandert oder einige 100 Meter bergauf. Den schalenbildenden Tieren in den Ozeanen macht das saure Wasser zu schaffen. Viele Arten sind ausgestorben." (S.71)

Doch beängstigender ist, was er über die weitere Entwicklung andeutet:
"Und die Welt sieht 2052 mit Angst den weiteren Veränderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts entgegen. Sich selbst verstärktender Klima wandeln ist die Sorge Nummer eins. Methangasemissionen aus der  schmelzenden Tundra führen zu weiterem Temperaturanstieg, der wiederum mehr Tundra zum Schmelzen bringt. Die Welt ist noch in Betrieb, aber mit höheren Betriebskosten und beängstigenden Aussichten auf den Rest des 21. Jahrhunderts." (S.71/72)

Ich kann die Lektüre von 2052.Der neue Bericht an den Club of Rome nur empfehlen. Einen Einblick verschafft schon der Text (mit vielen Zitaten) hinter dem obigen Link. Aber das bleibt oberflächlich gegenüber der Lektüre des Buches. 
(Am 13.1. habe ich Randers Buch insgesamt schon einmal vorgestellt.)

Übrigens: Wenn Sie unglücklicherweise (?) schon Naturliebhaber sein sollten, interessiert sie vielleicht diese fortlaufende Filmaufnahme aus einem Fischadlerhorst in Estland. (Mein Dank an Herrn Rau!)

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