2.4.12

Unterrichtsvorbereitung in Geschichte

Mein herzlicher Dank für die Hinweise auf die elektronischen Versionen der Aufsätze von Maren Lorenz zur Eignung der Wikipedia zur Vorbereitung von Geschichtsunterricht geht an Jan Hodel, der sich mit eben diesem Thema in seinem Blog beschäftigt.
ier der - von ihm übernommene - Hinweis auf die Printversionen ihrer Arbeiten:

  • Lorenz, Maren: Wikipedia. Zum Verhältnis von Struktur und Wirkungsmacht eines heimlichen Leitmediums. In: WerkstattGeschichte 43 (2006), S. 84-95.
  • Lorenz, Maren: Repräsentation von Geschichte in Wikipedia oder: Die Sehnsucht nach Beständigkeit im Unbeständigen. In: Korte, Barbara; Paletschek, Sylvia (Hg.): History goes Pop. Zur Repräsentation von Geschichte in populären Medien und Genres, Bielefeld 2009, S. 289-312.
  • Lorenz, Maren: Wikipedia als “Wissensspeicher” der Menschheit – genial, gefährlich oder banal?. In: Meyer, Erik: Erinnerungskultur 2.0. Kommemorative Kommunikation in digitalen Medien, Frankfurt 2009, S. 207-236.
  • Nachtrag: Lorenz, Maren: Grenverschiebungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, 2011 - als Video im Netz zu finden.
Im Folgenden ein paar Gedanken dazu, die ich auch dort im Kommentar niedergelegt habe, aber hier noch erweitern möchte:

Der Aufsatz von 2006 wird der Wikipedia von 2011 kaum gerecht (ich denke an die inzwischen gut etablierte Geschichtsredaktion), den anderen habe ich noch nicht gelesen.
Eine Kritik an der Verwendung der Wikipedia zur Unterrichtsvorbereitung geht freilich von völlig falschen Vorstellungen über den Zeithaushalt von Lehrern für Unterrichtsvorbereitung aus. Die Lehrer, die 5 Minuten vor Beginn einer Stunde in der 8. Klasse ein 800 Seiten starkes Werk über Alexander den Großen studieren, gab es, sie waren aber schon immer selten. Falls sie noch seltener geworden sein sollten, wäre es m.E. für die Qualität des Unterrichts nur von Vorteil; denn sorgfältige inhaltliche Vorbereitung kann nur auf Unterrichtsreihen geschehen, nicht auf einzelne Stunden.
Dabei ist dann der Rückgriff auf Print-Literatur, sofern sie greifbar ist, möglich. Doch die wissenschaftliche Positionierung findet auch dort nicht statt, sondern in der allgemeinen persönlichen Fortbildung. Und selbst für die ist die Wikipedia noch nützlich, weil sie das Verfolgen neuerer Trends und aktueller Diskussionen in der Publizistik und in fachwissenschaftlichen Publikationen erleichtert.

Dennoch finde auch  ich es bedauerlich, wenn Lehrer für ihre Unterrichtsvorbereitung in Geschichte hauptsächlich die Wikipedia heranziehen sollten. Dann entgingen ihnen nämlich die didaktischen und methodischen Hilfen, die sie von für Lehrer aufbereitetem Material gewinnen können. Für mich persönlich steht dabei bei den Internetquellen an erster Stelle das ZUM-Wiki, das über die Fachseite zu Geschichte erschlossen ist.

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