19.9.08

Schule hilft gegen soziale Ungleichheit

Jürgen Baumert war Leiter des deutschen Teils der ersten PISA-Studie, die herausfand, das in Deutschland soziale Herkunft mehr als in den anderen Industrieländern über den Bildungserfolg entscheidet.
Jetzt betont er in der Zeit:
Die Schule ist die große Gleichmacherin der Nation. Überall hält sie die Kinder sozial stärker zusammen als die Familien. In einer Langzeitstudie wurden in Baltimore Kinder von der Einschulung bis zur Highschool immer wieder vor und nach der Sommerpause getestet. Die Leistungskurven der Kinder aus unterschiedlichen Sozialschichten verliefen während der Schulzeit parallel. Erst in den Ferien, wenn die Kinder nur dem Einfluss der Familie und Nachbarschaft ausgesetzt waren, gingen sie auseinander. Eine Untersuchung, die wir kürzlich in Berlin durchgeführt haben, belegt diesen Sommerlocheffekt auch für die kurzen deutschen Ferien: Kinder aus sozial benachteiligten Schichten und Zuwanderer lernen in dieser Zeit weniger dazu als Schulkameraden aus begüterten Schichten.

Und er verweist darauf, dass den Staat eine Bildungsinvestition vor allem für sozial benachteiligte Kinder dem Staat Geld spart, wenn sie in frühem Alter ansetzt:
Wie Langzeitstudien aus den USA, insbesondere das Perry Preschool Program, gezeigt haben, bekommt die öffentliche Hand für jeden Dollar, den sie für kleine Kinder aus sozial schwachen Familien investiert, das bis zu Siebenfache zurück. Diese Kinder haben später bessere Schulabschlüsse, leben seltener von Sozialhilfe und werden weniger häufig kriminell.

Er sagt damit nichts Erstaunliches, nur liest man es viel zu selten in der Zeitung.

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