15.2.07

Dienstverpflichtung

Hessens Kultusministerin, die den größten Computerskandal der Schulgeschichte des Landes zu verantworten hat, dienstverpflichtet jetzt 2000 Schulleiter zu einem Kongress, bei dem angeblich über die Eigenverantwortung der Schulen gesprochen werden soll. Zur Verstärkung hat sie sich sicherheitshalber ihren Ministerpräsidenten geholt, der in uneigentlicher Redeweise brutaltsmögliche Erfahrung hat.
Wie man hört, sollen wegen des Computerskandals alle Schulleiter der Frankfurter Gymnasien als Prüfungsausschussvorsitzende zurückgetreten sein (ein Gerücht, das ich noch nicht überprüfen konnte).
Ob die Schulleiter sich jetzt auf dem ihnen vorgeschriebenen Kongress orientalische Unterwerfungsgesten vorschreiben lassen?

Zu Recht verweist die Kultusministerin in einer Presseinformation darauf hin, der „Kongress habe eine lange Vorgeschichte“ (doch spielt sie wohl nicht bewusst auf die orientalische Praxis an, wenn sie weiter verlauten lässt, Erfahrungen aus dem Ausland sollten verwertet und „den Schulleiterinnen und Schulleitern Handlungsperspektiven aufgezeigt werden“).
Eine der Veranstaltungen steht unter dem vielversprechenden Titel "Die neue Rolle der Schulleitung: Nationale und internationale Erfahrungen", und die Kultusministerin fragt in ihrem Beitrag: "Wie geht es weiter?" Darauf darf man in der Tat gespannt sein.
Im Hessischen Landtag fand man die etwa 400 000 Euro, die für diese Veranstaltung aufgewendet werden sollen, nicht sonderlich gut angelegt.

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